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Schädlinge im Meerwasseraquarium: Erkennen und Bekämpfen

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Schädlinge im Meerwasseraquarium: Erkennen und Bekämpfen

Ah, ein Meerwasseraquarium! Ein wunderschönes, lebendiges Gemälde im eigenen Zuhause. Doch wie jedes Ökosystem – so klein es auch sein mag – kann es manchmal ungebetene Gäste beherbergen. Sprechen wir also über jene kleinen, manchmal lästigen, aber oft faszinierenden Schädlinge, die in deinem Salzwasserparadies auftauchen können. Keine Panik – das gehört ein Stück weit dazu, und mit dem richtigen Wissen kannst du sie gut im Griff behalten!

Die berüchtigte Aiptasia

Beginnen wir mit einem bekannten Übeltäter: der Glasrose, oder Aiptasia. Diese kleine Anemone wirkt mit ihren eleganten Tentakeln vielleicht harmlos, aber täusch dich nicht! Sie vermehrt sich rasant und kann andere Korallen überwuchern und sogar stechen. Eine echte Plage, wenn man nicht rechtzeitig eingreift.

  • Woran erkennt man sie? Kleine, bräunliche, anemonenartige Wesen, die sich an Steinen und Glas festsetzen. Bei Berührung ziehen sie sich schnell zurück.
  • Was kann man tun? Es gibt verschiedene Methoden – vom Injizieren mit kochendem Wasser oder Essig (für die Mutigen, aber nicht empfohlen) bis hin zum Einsatz natürlicher Feinde wie der Lysmata wurdemanni  (Pfefferminzgarnele) oder der Berghia Nacktschnecke, die auf Aiptasia spezialisiert ist. Auch gibt es diverse Produkte auf dem Markt, die deinem Meerwasseraquarium nicht schaden, wie z. B. Aiptasia-X von Red Sea.

Die schleimige Fadenalge

Brrr, Fadenalgen! Diese langen, grünen oder braunen Fäden sehen nicht nur unappetitlich aus – sie können Korallen ersticken und die Wasserwerte durcheinanderbringen. Oft sind sie ein Zeichen für einen Überschuss an Nährstoffen im Aquarium.

  • Woran erkennt man sie? Lange, haarähnliche Algen, die sich an Steinen, Sand und sogar an Korallen festsetzen.
  • Was kann man tun? Regelmäßige Wasserwechsel, reduzierte Fütterung und der Einsatz von Algenfressern wie Schnecken (z. B. Trochus oder Seehasen) oder bestimmte Krabben können helfen. Eine gute Strömung im Becken ist ebenfalls wichtig.

Copepoden und Amphipoden

Nicht alle kleinen Tierchen sind schlecht! Copepoden und Amphipoden sind kleine Krebstiere, die oft in einem gesunden Riffaquarium vorkommen. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Fische und Korallen. Manchmal können sie sich allerdings stark vermehren und ein wenig aufdringlich werden.

  • Woran erkennt man sie? Kleine, weiße oder durchsichtige Punkte, die über Steine und Glas krabbeln. Amphipoden sind etwas größer und wurmartiger.
  • Was kann man tun? Meistens ist gar nichts zu tun! Eine gesunde Population ist sogar wünschenswert. Wenn es doch zu viel wird, kann ein Fisch, der sie gern frisst (z. B. ein Grüne Spitzkopfgrundel oder ein Mandarinfisch) das Gleichgewicht wiederherstellen.

Rote Plattwürmer (Planarien)

Diese kleinen, flachen Würmchen können in großer Zahl auftreten. Einige Arten geben beim Sterben giftige Stoffe ab, was für Korallen schädlich sein kann.

  • Woran erkennt man sie? Kleine, rote oder braune, flache Würmchen, die über Steine und Glas kriechen. Manchmal sieht man sie in dichten Gruppen.
  • Was kann man tun? Es gibt spezielle Medikamente im Handel. Natürliche Fressfeinde wie die Chelidonura varians (eine Nacktschnecke) sind ebenfalls effektiv. Achte auf gute Wasserqualität, um Massenvermehrung zu vermeiden.

Asterina-Seesterne

Kleine Seesterne der Gattung Asterina können sich stark vermehren. Einige Arten fressen Algen und sind nützlich, andere wiederum können sich an Korallen vergreifen.

  • Woran erkennt man sie? Kleine, meist graue oder braune Seesterne mit in der Regel sechs Armen (statt der üblichen fünf).
  • Was kann man tun? Es ist wichtig, die Art zu bestimmen. Wenn sie Korallen fressen, können sie von Hand entfernt oder ein Harlekingarnele (Hymenocera picta) eingesetzt werden – allerdings frisst diese Garnele ausschließlich Seesterne.

Eine Frage des Gleichgewichts

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein Meerwasseraquarium ein komplexes Ökosystem ist. Manche „Schädlinge“ sind in kleinen Mengen nützlich oder zumindest harmlos. Erst bei Massenvermehrung wird es problematisch. Regelmäßige Beobachtung, gute Wasserwerte und eine durchdachte Einführung neuer Tiere und Steine sind entscheidend, um Plagen vorzubeugen oder rechtzeitig zu handeln.

Lass dich also nicht entmutigen, wenn du ab und zu einen ungebetenen Gast entdeckst. Mit dem richtigen Wissen und der passenden Strategie bleibt dein Salzwasserparadies gesund und im Gleichgewicht! Hast du eigene Erfahrungen mit bestimmten Schädlingen im Meerwasseraquarium? Teile deine Tipps und Tricks in den Kommentaren!